Berge türmen
Majestätisch erheben sie sich, die Berge.
Du hast zu ihnen aufzublicken, während sie aus
luftiger Höhe spöttisch auf dich herabsehen. Ehrfurcht gebietend beschränken
und beschatten sie dich. Engen dich ein. Was nutzt es da, wenn du eilfertig die
Schultern der Riesen erklimmst, um als Zwerg auf ihnen stehend weiter blicken
zu wollen als je zuvor?
Ein selbstbetrügerisches Unterfangen.
Denn wie groß die Riesen auch sein mögen, deinen
Blick begrenzen die Berge auch weiterhin. Willst du Gedankenfreiheit spüren,
musst du sie bezwingen, nicht die
Riesen. Musst ihnen mit eisernem Willen begegnen, um den Gipfel der Macht zu
erreichen, um die überwältigende Erhabenheit zu erfahren, die darin besteht,
das tun zu können, was sie seit ewigen Zeiten getan haben: Welch perfide Form
der Freiheit, die dem Einzelnen die Möglichkeit eröffnet, sich über andere zu
erheben.
Wie anders erscheint doch da das Meer. Es
begegnet uns auf Augenhöhe, setzt keine Grenzen. Erweitert den Horizont, lässt
den Gedanken freien Lauf. Jeder ist hier ganz bei sich. Und doch mit allen auf
einer Wellenlänge.
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